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Energieerzeugung  

2021 stieg der Anteil der konventionellen Energieträger (Braun- und Steinkohle, Erdgas und Atomenergie) an der Stromerzeugung in Deutschland auf 57,6 %. Der Beitrag erneuerbarer Energien sank auf 42,4 %. Der pro Kilowattstunde verursachte CO2-Ausstoß (inkl. Vorketten) nahm dadurch auf 485 Gramm zu, Tendenz steigend. Bereits ein um 10 % niedriger Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie reduziert den CO2-Fußabdruck um 190 kg CO2. Wer ausschließlich Ökostrom bezieht oder selber Solarstrom gewinnt, leistet einen noch effektiveren Beitrag zum Klimaschutz. .

Für die Stromerzeugung in Deutschland war 2022 Kohle wie bereits in den Vorjahren der wichtigste Energieträger. Laut Statistischem Bundesamt kamen 33,3 % des in Deutschland erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms aus Kohlekraftwerken (2021 waren es 30,2 %, was einem Plus von 8,4 % entspricht). 53,7 % des 2022 ins Netz eingespeisten Stroms kamen damit aus den konventionellen Energieträgern, wobei die Erzeugung aus Erdgas- und Kernkraftwerken 2021 um 8,7 % sank (Anteil 2021 noch 57,7 %).


Die Stromgewinnung aus Photovoltaik erreichte einen Anteil von 10,6 % (2021 waren es 8,7 %). Insgesamt stieg die Einspeisung aus den erneuerbaren Energien Windkraft, Photovoltaik und Biogas um 7,3 % auf 46,3 %.

Der AGORAMETER bietet die Möglichkeit, Entwicklungen der Stromerzeugung aus regenerativen Energien (aufgeschlüsselt nach Solarenergie, Windkraft, Laufwasserkraft und Bioenergie), der Stromerzeugung konventioneller Kraftwerke sowie des Stromverbrauchs für unterschiedliche Zeiträume zu verfolgen.


Die ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen in CO₂-Äquivalenten (CO₂e) je Kilowattstunde Strom betrugen laut Umweltbundesamt im Jahr 2020 ohne Vorketten 382 g/kWh und für 2021 428 g/kWh. Berücksichtigt man zusätzlich die Vorketten-Emissionen der Stromerzeugung, ergeben sich für 2020 Treibhausgas-Emissionen je Kilowattstunde Strom in Höhe von 438 g/kWh CO₂e und für 2021 von 485 g/kWh.


Begünstigt haben diesen Rückgang der Treibhausgasemissionen bei der Stromerzeugung die gestiegenen Preise für CO2-Zertifikate im EU-Emissionshandel : Bei gestiegener Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und gesunkenem Stromverbrauch waren fossile Kraftwerke viele Stunden des Jahres 2019 nicht mehr wettbewerbsfähig und drosselten ihre Stromproduktion: Steinkohlekraftwerke um 31 %, Braunkohlekraftwerke um 22 % (siehe Agora Energiewende: Die Energiewende im Stromsektor: Stand der Dinge 2019 )


Im Januar 2019 hat die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" - kurz "Kohlekommission" - ihre Empfehlungen für den Ausstieg aus der Kohleverstromung sowie deren Auswirkungen auf den deutschen Stromsektor bis 2030 vorgelegt.


In ihrem Bericht "Net Zero by 2050 - A Roadmap for the Global Energy Sector" fordert die Internationale Energieagentur IEA, die Transformation im globalen Energiesektor mit einem Ende der fossilen Energiegewinnung sofort einzuleiten, damit das Netto-Nullemissionsziel bis zum Jahr 2050 erreicht wird.


Handlungsmöglichkeiten


Je mehr Haushalte sich für Strom aus erneuerbaren Energiequellen entscheiden, umso unattraktiver werden Investitionen in fossile Energieträger wie Kohle. Die Wahl des Stromanbieters ist daher ein wichtiger Hebel. Gleiches gilt bei Geldanlagen und Lebensversicherungen .


Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise möglichst schnell überwinden und Deutschland zukunftssicherer machen, das ist das Ziel eines von Agora Energiewende und Agora Verkehrswende entwickelten gemeinsamen Vorschlags für ein umfangreiches Konjunkturprogramm.


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