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Ernährung 

Eigene Darstellung nach Daten des Düsseldorfer Klimasparbuchs sowie des DB-Magazins 11/2019
Für Nahrungsmittel  werden immer mehr Ackerflächen benötigt. Geänderte Landnutzung z.B. in Südamerika verursacht Treibhausgasemissionen. Dies gilt auch für die  Energieerzeugung: für Herstellung , Transport, Kühlung, Dünger und Pflanzenschutz. Lebensmittel gelangen daher mit einem nicht sichtbaren Rucksack von Treibhausgasemissionen auf den Tisch. Trotzdem fallen in Deutschland 55 Kilo Lebensmittelabfälle pro Person und Jahr an: Beim Transport, im Handel und Haushalt. Diese zu vermeiden, ist aktiver Klimaschutz.

Bei Herstellung von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln entstehen entlang der gesamten Kette von der Ackerbearbeitung und Anbau über Ernte und Transport bis hin zur Kühlung Treibhausgase. Diese variieren sehr stark nach der Art des Produktes, dem Transportweg und –mittel und auch der Jahreszeit, in der sie gekauft werden. Jedes Nahrungsmittel erfordert Ackerflächen und Wasserressourcen im In- und Ausland sowie Energie für Herstellung und Transport, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die zusätzlich die Umwelt belasten. Trotzdem landen in Deutschlands Privathaushalten jedes Jahr rund 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Müll.


Insgesamt werden in Deutschland fast 12 Millionen Tonnen Lebensmittel jedes Jahr in der Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel, Außer-Haus-Verpflegung und in Privathaushalten weggeworfen. Ein großer Teil davon wäre vermeidbar. Deutschland hat sich dem Ziel der Vereinten Nationen verpflichtet , die Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel und auf Verbraucherebene zu halbieren und die Lebensmittelabfälle bei der Nachernte, in der Produktion und bei der Lieferung zu verringern.


Die Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) hat auch das Thema „Nachhaltiger Konsum“ in den Fokus ihrer Arbeit gerückt, um wissenschaftlich fundierte Impulse für eine effektivere Umsetzung deutscher Nachhaltigkeitspolitik zur (Weiter-)Entwicklung transformativer Strategien für nachhaltigen Konsum zu geben.


Unter dem Titel  "Vom Hof auf den Tisch" (Farm to Fork, F2F) arbeitet die neue EU-Kommission an einer Initiative der EU-Lebensmittelpolitik, die Teil des EU Green Deal werden soll. Die Initiative zielt darauf ab, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft - vom Erzeuger zum Verbraucher - zu erreichen: Von der Erzeugung, über Verarbeitung und Transport bis hin zu einem gesunden Lebensmittelkonsum bei gleichzeitiger
Verringerung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung.


Die Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) deuten darauf hin, dass 2022 der Pro-Kopf-Verzehr von Fleischerzeugnissen um mehr als 4 kg pro Kopf auf insgesamt 52 kg gesunken ist. Gleichzeitig war laut einer Studie der Organisation Good Food Institute Europe (GFI) eine deutliche Zunahme bei pflanzenbasierter Nahrung um 11 % zu verzeichnen.

Handlungsmöglichkeiten


Pro Jahr werden in Deutschland aus Haushalten, Produktion, Handel und Gastronomie ca. 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Pro Kopf der Bevölkerung sind das etwa 75 kg. Lebensmittelabfälle zu reduzieren, ist daher einer der einfachsten Beiträge auch zum Klimaschutz.


Tipps für eine klimafreundliche Ernährung geben u.a. die Verbraucherzentrale sowie die gemeinnützige Beratungsgesellschaft o2online. Vorrangig an Kantinenbetreiber richtet sich das Angebot von Eaternity, einer Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. In einer komplexen Datenbank werden dort fortlaufend Forschungsergebnisse zu dem Treibhausgaspotenzial von Lebensmitteln entlang der gesamten Lieferkette inklusive Transport, Lagerung und Verpackung erfasst.


Das IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU, Heidelberg, 2016) hat für ausgewählte Lebensmittel deren Klimawirkungen berechnet. Diese sind Grundlage für den CO2-Rechner auf der Klimatarierwebsite.


Hintergrundinformationen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen sowie Tipps für den Einkauf und Rezepte bietet die Website
Zu gut für die Tonne .


Wer wissen möchte, welche Gastronomen überschüssiges Essen zu einem günstigen Preis zur Verfügung stellen, kann sich über die App www.toogoodtogo.de informieren.


Wer Lebensmittel selber anbauen möchte, aber keinen eigenen Garten hat, findet beim sozialen Netzwerk für Gemeinschaftsgärten UrbaneOasen.de Gleichgesinnte und wertvolle Informationen rund um die urbane Landwirtschaft. 


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