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Fleischkonsum 

Wiederkäuer wie Kühe, Ziegen und Schafe produzieren bei der Verdauung klimaschädliches Methan. Ein Kilo Rindfleisch verursacht je nach Art der Tierhaltung zwischen 7 und 28 Kilo Treibhausgasemissionen. Damit die Tiere schneller wachsen, wird häufig Mais oder Soja als Kraftfutter eingesetzt. Für Soja aus Südamerika wird immer mehr Regenwald abgeholzt, was dem Klima zusätzlich schadet. Wer auf die Gesundheit achtet und einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten möchte, kauft seltener Fleisch und Wurstwaren, dafür aber hochwertige aus artgerechter und regionaler Haltung bzw. ernährt sich vegetarisch oder vegan.

Wiederkäuer wie Kühe, Ziegen und Schafe tragen zum Treibhauseffekt bei, da sie bei der Verdauung Methan (CH4) produzieren, das die Tiere ausrülpsen. Eine einzelne Kuh kann mehr als 300 Liter Methan am Tag ausstoßen. Methan ist 25 Mal so klimawirksam wie CO2, weshalb Tierhaltung verhältnismäßig stark zum Treibhauseffekt beiträgt.


Pro Kilogramm Rindfleisch entstehen bei der Produktion etwa 13 Kilogramm CO2 . Pro Kilogramm Butter sind es fast 24 Kilogramm CO2. Die Herstellung von Butter ist aufwendiger und energieintensiver. Hinzu kommen die Verpackung, der Transport und energieintensive Kühlketten. Auch Käse hat keine gute CO2-Bilanz. Es gilt: Je fetter ein Käse, desto klimaschädlicher. Das liegt daran, dass für fetten Käse mehr Milch benötigt wird und die Produktion mit einem größeren Aufwand verbunden ist.


Pflanzliche Lebensmittel wie Getreide können vom Menschen direkt konsumiert werden. Tierische Lebensmittel erfordern erst einmal pflanzliche Futtermittel und haben daher auf indirekte Weise einen deutlich höheren Flächenbedarf als pflanzliche. Gemessen in Quadratmeter pro 1.000 Kilokalorien weist beispielsweise Rindfleisch mit 13,7 m2/1.000 Kilokalorien den höchsten Flächenbedarf auf. Die Produktion von Schweinefleisch verbraucht 4 m2/1.000 Kilokalorien, die von Hühnerfleisch 2,6 m2/1.000 Kilokalorien. Pflanzliche Erzeugnisse haben dagegen einen deutlich geringeren Flächenbedarf: Brot 0,9 m2/1.000 Kilokalorien, Kartoffeln von nur 0,3 m2/1.000 Kilokalorien.  




Obwohl etwa Rinder oder Ziegen von Natur aus Grasfresser sind, wird in der Tierhaltung häufig sogenanntes Kraftfutter wie Mais oder Soja verfüttert, damit die Tiere schneller wachsen. Es wäre jedoch ressourcenschonender, Weizen, Mais und Soja direkt als Nahrungsmittel für den Menschen zu verwenden. 


Die WWF-Studie Klimaschutz auf dem Teller informiert umfassend über den Zusammenhang zwischen Fleischproduktion, CO2 und Klimaschutz.


Der Fleischatlas 2014 serviert in zwanzig kurzen Essays neue Themen rund um den Fleischkonsum und zeigt, dass jenseits der großindustriellen Produktion von Fleisch Alternativen möglich sind. DiePublikation ist ein Kooperationsprojekt von Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland und Le Monde diplomatique. Der Fleischatlas extra beschäftigt sich zudem mit Abfall und Verschwendung in der Fleischproduktion.


Der Fleisch-Rechner zeigt, wie viel Fleisch in Deutschland konsumiert wird, welche Ressourcen dafür verbraucht werden und inwieweit Klima und Umwelt entlastet werden, wenn Fleisch durch vegetarische Alternativen ersetzt wird.

Handlungsmöglichkeiten


Wer auf Fleisch bei der Ernährung nicht verzichten möchte, sollte Einkaufstipps der Verbraucherzentrale zu Tierschutz und Tierwohl beachten. Der Marktcheck der Verbraucherzentrale von 2019 macht allerdings deutlich, dass Fleisch aus den höheren "Haltungsformen" bislang noch nicht in nennenswertem Umfang in den Verkauf kommt.


Wer auf die Gesundheit achtet und einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten möchte, kauft seltener Fleisch und Wurstwaren, dafür aber hochwertige aus artgerechter und regionaler Haltung bzw. ernährt sich vegetarisch oder vegan. Antworten auf die Frage, wie viel Fleisch gesund ist, gibt u.a. die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.


2019 sorgten die Ergebisse einer Studie des NutriRECS-Konsortiums in den USA hohe mediale Aufmerksamkeit mit ihrem Fazit, nach dem Erwachsene den aktuellen Konsum von rotem Fleisch und verarbeitetem Fleisch unverändert fortsetzen sollten. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Ausführungen im Ernährungsmedizin Blog (Prof. Dr. rer. nat. Martin Smollich, c/o Institut für Ernährungsmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein) .


Eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag von Greenpeace geht der Frage nach, inwieweit  eine Besteuerung von Fleisch wirkungsvolle Anreize  für die Reduzierung des Fleischkonsums liefern kann und wie damit ausreichende Mittel für eine Agrarwende in derTierhaltung bereitgestellt werden können.


Doch die Zeiten ändern sich: 2021 wurden in Deutschland 97.900 Tonnen Fleischersatzprodukte produziert. Das waren fast 17 % mehr als 2020 und 62,2 % mehr als 2019

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